“Einsatz für das THW nach Gasexplosion!”

„Einsatz für das THW – Gasexplosion!“ So schrillte es aus den Funkmeldeempfängern am 28.02.2012 um 17:41 Uhr. Schnell holten die Führungskräfte des Ortsverbandes nötige Informationen ein. Und so erfuhr man, dass es sich um die Vergleichsübung des Geschäftsführerbereich (GFB) Lingen handelt. Angefordert wurde ein kompletter technischer Zug ohne Fachgruppe. Also der Zugtrupp, die erste und die zweite Bergung.

Bereits 10 Minuten später rückten der Zugtrupp und die erste Bergung mit 1/5/9=15 Helfern aus und traf 20 Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort am Haster Weg ein.

Vor Ort erklärte der Sachbearbeiter Einsatz der Geschäftsstelle Lingen, Dirk Herzog, dem Zugführer Carsten Welling die Lage und erläuterte die Rahmenbedingungen. Innerhalb von vier Stunden sollten 6 vermisste Personen gefunden und gerettet bzw. geborgen werden. Weitere Aufgaben würden spontan eingespielt, so Herzog.

Welling koordinierte das Einsatzgeschehen vor Ort und der Zugtrupp brach zu einer ersten Erkundung auf. Fünf Personen wurden sofort gefunden, ein verletztes Kind erst nach einer zweiten Erkundung.

Zwei Verletzte Personen wurden in einem Tunnelsystem geortet. Um diese zu erreichen, musste erst ein behelfsmäßiger Übergang gebaut werden. Im weiteren Verlauf des Tunnels wurden immer wieder verschiedene Hindernisse gefunden und beseitigt. Es galt eine Gesteinsschicht, eine Holzwand sowie Metallrohre aus dem Weg zu schaffen. Nachdem der Weg frei war, konnten die Verletzten mit dem Schleifkorb befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Eine weitere Person hing in ca. 4m Höhe an einem Gerüst und musste aus der misslichen Lage befreit werden. Aufgrund eines einsetzenden Hängetraumas sollte dies besonders schnell gehen. Die zweite inzwischen eingetroffene Bergungsgruppe entschied sich dazu, ein Gerüst zu bauen und die Person so zu befreien.

Person vier wurde von einem LKW überfahren und lag nun noch unter dessen Reifen. Also wurde der LKW angehoben und die Person befreit.

Zwischenzeitlich waren insgesamt 1/9/21=31 Helfer vor Ort und wurden der Lage langsam aber sicher her.

In einer etwa 2,5m hohen Betonröhre konnte die fünfte Person gefunden werden. Um die Person schnellstmöglich zu retten stellten die Helfer einen Dreibock auf und zogen den Verletzten mit dem Rollgliss ins freie und übergaben ihn dann ebenfalls an den Rettungsdienst.

Die fehlende sechste Person stellte sich als Kind heraus. Dieses war beim Spielen auf einen Baum geklettert und kam dort nun nicht mehr runter. Somit wurde eine Leiter an den Baum gestellt und das Kind so gerettet.

Als weitere Aufgabe musste eine nahegelegene Einsatzstelle der Feuerwehr mit Wasser versorgt werden. Aufgrund der dortigen giftigen Gase sollte dies unter schwerem, umluftunabhängigem, Atemschutz geschehen. Hierfür wurde eine etwa 300m lange Schlauchstrecke aufgebaut und mittels Tauchpumpe betrieben.

Als abschließende Aufgabe galt es einen 1000l Behälter, zur Hälfte gefüllt mit Gefahrgut, auf einen LKW zu verladen. Dies sollte ohne Kran geschehen. Also bauten die Helfer eine schiefe Ebene mit Kanthölzern auf und zogen den Behälter mit dem Mehrzweckzug hinauf.

Für den vor Ort eingesetzten Zugtrupp gab es immer wieder Einspieler mit diversen Aufgaben, die es zu bewältigen galt. So wurde die Leistung diverser Fachgruppen abgefragt, Gefahrgutpunkte sollten herausgefunden werden oder auch Pressemitteilungen geschrieben werden. Ein Teil dieser Anfragen wurde über den OV-Stab abgearbeitet.

All jenes wurde abgearbeitet und so konnte nach 3h45min „Übungsende“ gemeldet werden.

Sowohl die eingesetzten Führungskräfte, als auch die Übungsleitung waren mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden.

Aus dem OV Osnabrück waren eingesetzt:

1/9/21=31 Helfer an der Einsatzstelle

5 Helfer im OV Stab

GKW 1 1.TZ, GKW1 2.TZ, MZKW 1.TZ, MTW 1.TZ, MTW 2.TZ

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Geschäftsstelle Lingen für die sehr gut ausgearbeitete Übung!


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